Gestern stand der bisher längste Lauf des Jahres an: nach sieben Runden im Münchner Westpark ist nun auch die 35 km – Marke geknackt. Der Sonntagslauf gestaltete sich aus diversen Gründen als besonders anstrengend, doch fand ich diese Erfahrung recht wichtig, um mich vor allem auch mental gut auf den Marathon am 09.10.11 hier in München vorzubereiten.

Los ging es gestern um 12:15 Uhr. Der Blackoutrunner war auch wieder mit dabei – diesmal nicht etwa als mein persönlicher Wasserträger, sondern er ging auch an den Start und lief tapfer fünf Runden im Westpark. Bisher hatten wir beide maximal drei Runden in unserer favorisierten Grünanlage absolviert. Doch der gestrige Sonntagslauf setzte neue Maßstäbe.

Blackoutrunner vor dem Lauf im Münchner Westpark
Der Blackoutrunner braucht sich mit seinen 5 absolvierten Runden im Westpark (=25 km) nicht zu verstecken.

Westpark-Brücke

Beim letzten Mal musste ich die Brücke im Westpark nur zweimal überqueren...

Besonders schwer zu laufen ist die Verbindung zwischen dem Ost- und dem Westeil, die über eine Brücke führt. Der Anstieg zieht sich recht lang hin – über vielleicht einen halben Kilometer. Und wenn man das 14 Mal hintereinander gemacht hat, steigt der Puls schon mal in bisher ungekannte Regionen an, und die Beine (Waden) fangen an richtig schön weh zu tun…

Warum man sich diese Strapazen antut? Keine Ahnung. Vielleicht, um seine Grenzen auszuloten, sich aber eben auch unter „härteren“ Bedingungen auf den Marathon und auch weitere Wettkämpfe (Triathlon, evtl. auch Duathlon etc.) vorzubereiten.

Ich hatte dieses Mal auch bewusst keinen MP3-Player aufgesetzt, sondern lief komplett ohne Musik. Sicherlich wurde es dann ab Kilometer 25 richtig anstrengend (nicht nur wegen der unverhofft strahlenden Sonne), und ich fing zum ersten Mal an, die Kilometer runterzuzählen. Doch nach dem 35 km-Lauf bin ich froh über diese Erfahrung und gehe in ca. 5 Wochen zuversichtlich an den Marathonstart.

Sprichwörtlich erschwerend kam auch noch der Trinkrucksack hinzu, der hin und wieder für ein wenig Atembeschwerden sorgte – ich fand leider auch nach dem fünften Nachjustieren keine geeignete Einstellung, ohne dass mir der Gurt unangenehm auf der Brust lag oder andere Körperteile störte; daher habe ich das Teil heute im Runnerspoint in Müchen auch gleich wieder gegen Bares eingetauscht.

35 km Laufen mit Trinkrucksack
Zum Outfit für den 35 km-Lauf gehörte auch der Trinkrucksack von Nathan, der mir das Laufen leider schwerer machte…

Insgesamt kann ich mir künftig nicht vorstellen, mit einem Trinkrucksack (welcher Marke auch immer) zu laufen – da ist mir die Trinkgürtel-Handflaschen-Kombination dann doch lieber. Nichtsdestotrotz hat mich der Rucksack zuverlässig mit Flüssigkeit versorgt, und die 2 Liter auf diese Distanz haben auch genau für mich ausgereicht. Ich kenne einige, die mit einem Trinkrucksack von Nathan & Co. gut zureckt kommen – ich gehöre wohl nicht dazu.

Zeitlich wollte ich eine Geschwindigkeit von ca. 6 min bis 6:30 min pro Kilometer an den Tag legen – mit einer Laufzeit von etwa 3:40h für die 35 km bin ich bei etwa 6:28 min/km gelandet. Das ist wohl vor allem auf die besagten Anstiege zurück zu führen; doch um dann beim Marathon wirklich die 05:20 min/km durchhalten zu können, ist in den letzten Wochen Marathon-Vorbereitung noch viel Intervalltraining angesagt.

Am kommenden Sonntag geht es zum Halbmarathon in Friedberg, wo zum ersten Mal die 01:45h-Marke unterboten werden soll – eine Pace von 05:00 min/km scheint mir dieses Mal realistisch. Körperlich läuft mittlerweile alles bestens, selbst die Zipperlein in der Leiste bleiben aus, was ich auf entsprechende Dehnübungen zur Vorbeugung zurück führe.

Vor dem Marathon stehen damit neben dem Halbmarathon und einigen weiteren kürzeren Laufeinheiten nur noch ein langer Lauf über 33/34 km und zwei weitere Läufe über 15 und 21 km an. Damit ist die Vorbereitung auf den Marathon bald abgeschlossen, und ich freue mich jetzt schon auf die 42,195 Kilometer:)